Kaum ein Thema wurde in letzter Zeit in den Medien so heiß debattiert wie die Veröffentlichung der internen diplomatischen Dokumente des amerikanischen Außenministeriums durch die Internet-Plattform Wikileaks. Für Aufruhr sorgten nicht so sehr die Enthüllungen um den Informanten in Westerwelles Dunstkreis oder andere Details des glatten internationalen Parkett, auf dem nun einige Akteure ins Stolpern kommen, sondern die amerikanische Antwort darauf. Ohne dass rechtliche Schritte gegen die Plattform als solche eingeleitet worden wären, weigerten sich namhafte Firmen wie Mastercard, Paypal, Amazon oder Visa Aufträge im Zusammenhang mit Wikileaks zu bearbeiten und bekannte amerikanische Politiker forderten gar die Verschleppung, Folterung und Ermordung des Wikleaks-Sprechers Julian Assange. Passend dazu wurde dieser auch durch die schwedischen Behörden auf die Most-Wanted-Liste von Interpol gesetzt, durch die englischen Behörden inhaftiert und nun gegen Kaution wieder frei gelassen. Man könnte meinen, die Weltöffentlichkeit wird Zeuge eines Agenten-Thrillers im digitalen Zeitalter. Grund genug die Geschehnisse auch von studentischer Seite aus zu beleuchten.
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